Heilklimatischer Höhenluftkurort

Top & heilend

Sonnenstunden, Nebeltage, Termperatur-Unterschiede, Pollen-, Feinstaub- oder Ozonbelastung: die Kriterien für Klima und Luftgüte werden laufend überprüft. 1979 ist es offiziell: Das Aflenzer Bioklima hat therapeutische Heilkraft. 

 

 

Der Ort und die Mittelgebirgslagen werden von einem Schonklima begünstigt, aber auch in hohen Lagen wirken gesundheitsfördernde Klimafaktoren. Aflenz, seit 1920 Luftkurort, bekam daher im Jahre 1979 die Bezeichnung "heilklimatischer Höhenluftkurort" verliehen.
Dass Luft und Sonne der Gesundheit dienen, wenn sie richtig genutzt werden, ist längst bewiesen. Schon die Griechen und Römer erbauten Solarien und Sonnenheilberge, weil sie die Bedeutung jener Elemente für die Gesundheit und Heilung richtig interpretiert hatten. Der Naturheilkundige Arnold Rikli und später die Ärzte Heinrich Lahmann und der Däne Finsen machten im vorigen Jahrhundert das Luftheilverfahren wieder populär und begründeten es wissenschaftlich. Die Luftheilmethoden wurden damit "salonfähig" und trugen zur Entdeckung und touristischen Bewerbung von Luftkurorten bei.

Schon im ausgehenden 19.Jahrhundert nutzte der Aflenzer Tourismus die drei Standbeine der Sommerfrische, der Wanderregion und der Luftkur. Die Fachwelt hatte die Heilfaktoren Höhenluft, Sonne und mildes Klima früh entdeckt. Diese Strukturen wirken bis heute nach. 
Medizinische Einrichtungen, wie etwa das Rehabilitationszentrum, das Therapieangebot im  Gesundheitszentrum oder die Neuausrichtung der Aflenzer Bürgeralm, beruhen darauf. Der Ort hatte - wie viele andere auch - aufgrund ökonomischer und gesellschaftlicher Veränderungen etwas von seiner Anziehungskraft verloren. Doch heute sind es gerade die Aflenzer Beschaulichkeit und historisch-nostalgische Substanz, die dem Ort neuen Aufschwung gegeben. Aktuelle Trends wie umweltbewusstes und bodenständiges Urlaubverhalten, Entschleunigung und Achtsamkeit, (Digital) Detox oder Waldbaden kommen der Region zugute. Sommerfrische 2.0 in neuem Gewand!

Die Zunahme von psychosomatischen Symptomen und Krankheiten, die durch Stress und fehlende Erholungsphasen hervorgerufen werden, ist ein aktuelles Gesellschaftsphänomen. Dabei bietet die Natur in ihrem Überfluss wirksame Präventivmaßnahmen: Der Mensch kann sich in einer naturbelassenen, luftreinen und energiereichen Umgebung wie die des Aflenzer Beckens durch Eigenbewegung und Ruhephasen bewiesenermaßen regenerieren und die Energiespeicher wieder auffüllen.

Die klimatischen Bedingungen dort sind seit eh und je ideal: Bis hinauf zu 1.810 Höhenmetern bietet das Aflenzer Becken schonendes Mittelgebirgs- und anregendes Reizklima. Die geschützte südliche Hanglage des heilklimatischen Höhenluftkurorts vermindert Temperaturschwankungen, Neben, Regen und Luftfeuchtigkeit. Der Luftaustausch ist günstig, die Luft ist sauber. Heilend und regenerierend wirkt das Aflenzer Bioklima bei Lungen- oder Atemwegserkrankungen und vielen anderen Beschwerden. Es stärkt mental und beruhigt psychisch - nicht nur an heißen Tagen.

Die Luftqualität, aber auch die Luftverschmutzung in den Städten sind wesentlicher Teil des lokalen Klimas, das ganzheitlich auf den Menschen wirkt. Der  Einzelne ist dem Klima kontinuierlich ausgesetzt, es beeinflusst seine Abläufe im Organismus und sein Wohlbefinden maßgeblich und meist ebenso unbemerkt.

 Die Bioklimatologie unterscheidet dabei zwischen Reiz- und Schonklima. Das Schonklima wirkt auf den Parasympathikus und äußert sich in verträglichen Temperaturen mit nur mäßiger Abkühlung und möglichst reiner Luft. Das Reizklima regt den Sympathikus des vegetativen Nervensystems an, findet sich oftmals in Hochgebirgslagen, Küstenstreifen und tiefen Tälern und ist durch starke Abkühlung und allgemeine Temperaturschwankungen gekennzeichnet. 

Mittelgebirgsklima in der Höhe von 500 bis 1.000 Meter wird durch geringen Luftdruck bestimmt. Bestimmte Verhältnisse von Luftfeuchte und Strahlung beeinflussen den Organismus und wirken regenerierend bei Bronchitis und Bronchialasthma, Erkältungskrankheiten, Bluthochdruck, bestimmten Herz- und Kreislauferkrankungen, Schilddrüsenüberfunktion, Rheuma, Arthritis,  Migräne, Lungenblähung und vegetativer Dystonie.

Das Hochgebirgsklima in der Höhe zwischen 1.000 und 1.800 Meter zeichnet sich durch Abnahme von Luftdruck, Luftfeuchte, Luftdichte und Temperatur mit der Höhe aus, durch größere Strahlungsintensität, trockenere und reinere Luft. Die Höhenlagen haben eine Zunahme der Atemtiefe, der roten Blutkörperchen und eine Umstellung des Stoffwechsels zur Folge. Gesundheitsfördernde Wirkungen gibt es bei Bronchial- und allergischem Asthma, Erkältungskrankheiten, einer gesteigerten Schilddrüsenfunktion, Heuschnupfen, bestimmten Blutkrankheiten, Stoffwechselleiden, Tuberkulosearten, Arthritis, Akne und anderen Ekzemkrankheiten. 

Die zunehmende Luftverschmutzung, Smogbildung, Ozonbildung und Feinstaubbelastung in den Städten, aber auch die Zunahme von Asthmatikern, Menschen mit Bronchitis oder anderen Atemerkrankungen, Allergikern und Psychosomatikern machen Luftkurorte bei dementsprechender Profilierung touristisch und gesundheitswissenschaftlich wieder hochattraktiv.

Luftverschmutzung durch Verbrennungsabgase (Autoabgase, Heizungs- und Industrieabgase) und Aerosolpartikel ändert die Strahlungsverhältnisse und setzt die Sonnenscheindauer herab. Die Stadt ist dabei gegenüber dem Land mit bis zu zwanzig Prozent im Nachteil. Darüber hinaus beeinträchtigt sie in großem Maße die Atmung und Herztätigkeit des Menschen und wirkt sich besonders ungünstig auf die Bronchien aus. In städtischen Ballungsgebieten wies man sogar eine signifikant verkürzte Lebensdauer nach. 
Der gefürchtete Smog kann sich in Ballungsgebieten besonders im Sommer mit seiner intensiven UV-Strahlung durch photochemische Reaktionen bilden, der bei Inversionslagen mit geringem Luftaustausch besonders gefährlich ist. Im Smog enthaltener Ozon und Kohlenmonoxid reizen Augen und Nasenschleimhäute und führen zu Kopfschmerzen, Abgeschlagenheit, Atembeschwerden und Nasenbluten. Säuren, die sich durch die Verbindung mit Stickstoff und Schwefeldioxid bilden, können bei Dauerbelastung den Kreislauf überfordern und Atmung, Herztätigkeit und Nierenfunktion beeinträchtigen. (Quelle: Mag. Elke  Ferstl: Konzept Atemreich Aflenzer Becken, Aflenz 2005- Idee Walter Fraiss).

 Als wachsende Zielgruppen von Luftkurorten wie Aflenz können Menschen mit chronischen Atemwegserkrankungen, Allergiker und - die Zukunft wird es zeigen - Long-Covid-Betroffene genannt werden.

 

Wo du geht oder stehst, wirst du in Aflenz von bester Luft wach und gesund geküsst!

 

Konzept, Text, Illustration LUFTIKUSS-Weg: Mag. Elke Ferst, DI. Gregor Pirker: www.find-magic.at
Web-Texte: Maria Zifko (www.maria.zifko.at), Mag. Elke Ferstl (www.elkeferstl.at)

 

 

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